Weniger CO2 mit dem Wald

    In der Schweiz ist der Wald eine wichtige Stütze des Klimaschutzes. Man nennt sie die 3 S: Die CO2-Speicherung im Wald (Vegetation und Boden), die CO2-Speicherung in den Bauten (Holz in Gebäuden) und die CO2-Substitution von fossilen Energieträgern. Kritische Geister hacken nach: was bring es?

    (Bild: pixabay) Der Wald wird weiterhin eine wichtige Rolle in der Schweizer Klimapolitik spielen.

    Kohlenstoff ist einer der Hauptbestandteile von Holz und in Form von CO2 (Kohlenstoffdioxid), ein Element, das entscheidend zur Klimaveränderung beiträgt. Wälder können mittels Photosynthese CO2 aufnehmen und den Kohlenstoff in Form von Holz speichern. Sie spielen daher eine wichtige Rolle in der Klimapolitik.

    Senkenleistung
    Der Wald ist ein enormer CO2-Speicher. In der Fachsprache nennt man das eine Senke. Das ist er aber nicht automatisch. Der Wald, der abgebaut wird, ist sogar eine Quelle für CO2. Zur Senke wird er, wenn er aufgebaut wird, d.h. über einen langfristigen Vorratsaufbau je Hektare oder eine Waldflächenzunahme erfolgen.

    Die Graphik unten zeigt, wie viele Tonnen CO2 pro Jahr von Schweizer Wäldern gespeichert werden. Diese Senkenleistung kommt einer Reduktion gleich. Über die Jahre stabil ist der Negativbeitrag auffallend. Negativ ist hier eine gute Nachricht. Im Jahr 2019 konnte der Wald über 2 Millionen Tonnen speichern, d.h. reduzieren. Der Schweizer Wald nimmt pro Hektare und Jahr rund 2 Tonnen CO2 auf. Total kompensiert er damit knapp ein Fünftel der CO2-Emissionen aus dem Verkehr.

    (Bild: BAFU, Abteilung Klima) Die Graphik zeigt, wie viele Tonnen CO2 pro Jahr von Schweizer Wäldern gespeichert werden.

    Und warum ist die Säule im Jahr 2000 positiv? Dann war der Sturm «Lothar», der viele Wälder zerstört hatte. Diese Zerstörung führt zum Verlust der Senke. In diesem Fall wird der Wald zu einer Quelle für CO2.

    Wie weiter?
    Der Wald wird weiterhin eine wichtige Rolle in der Schweizer Klimapolitik spielen. Er wird sowohl im neuen CO2-Gesetz, das derzeit im Parlament beraten wird, als auch im Klima- und Innovationsgesetz, das das Volk angenommen hat, gewürdigt.

    Dabei gilt es, das Gleichgewicht von Schutz und Nutzung im Auge zu behalten. Der Wald hat auch eine wirtschaftliche Bedeutung. Er muss auch wirtschaftlich genutzt werden können. Es muss weiterhin möglich sein, aus ihm Holz zu entnehmen.

    Der Wald ist eine Stützte der Schweizer Klimapolitik. Er wird auch eine bleiben. Solange Schutz und Nutzung sich verbinden lassen.

    Henrique Schneider

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